Der Begriff „Digitalisierung“ begegnet uns mehr oder weniger täglich. Aber was bedeutet er denn genau? Festzuhalten ist: es existiert keine eindeutige Definition. Denn je nach Kontext, in dem er verwendet wird, kann „Digitalisierung“ zweierlei Bedeutungen annehmen.
Wie fast immer hilft uns Wikipedia bei der Begriffsdefinition weiter. Hier unterscheidet man Digitalisierung im ursprünglichen und engeren Sinn von Digitalisierung im weiteren – und heute meist üblichen – Sinn. Auch das eine oder andere Wirtschaftslexikon sieht es so, dass der Begriff der Digitalisierung zwei Bedeutungen hat. Einerseits kann er zunächst einmal einfach nur das Umwandeln von analogen Informationen in digitale Formate beschreiben. Andererseits kann unter „Digitalisierung“ aber auch die „digitale Revolution“, der „digitaler Wandel“, die „digitale Transformation“ verstanden werden, also ein kontinuierlicher Veränderungsprozess, der durch den zunehmenden Einsatz digitaler Technologien begründet ist und der das komplette Spektrum der Gesellschaft betrifft – inklusive der Wirtschaft, Bildung, Kultur, etc.
Digitalisierung = Umwandlung von analogen Informationen in digitale Formate
Aber zunächst einmal zurück zu der ursprünglichen Bedeutung, bei der es darum geht, „digitale Stellvertreter“ für analoge Informationen zu schaffen. Das geschieht z.B. dann, wenn man eine analoge Fotografie oder ein Papierdokument einscannt, einen analogen Tonträger in eine Audiodatei umwandelt oder einen Super-8-Film in ein digitales Videoformat überträgt. Viele Medien werden heutzutage jedoch direkt in ihrer digitalen Form erstellt, ohne eine analoge Vorstufe. Allerdings fallen gerade auf Baustellen immer noch Pläne, Lieferscheine, etc. in Papierform an und Arbeitsstunden, Mängelberichte und andere Informationen werden häufig noch analog aufgezeichnet.
Digitale Daten bietet im Vergleich zu analogen zahlreiche Vorteile: sie lassen sich mithilfe von Computern, Tablets, Smartphones, Kommunikationsnetzen und geeigneter Software jederzeit und überall einfach wiedergeben und bearbeiten, schnell auffinden, platzsparend speichern und problemlos vervielfältigen und verteilen. Die Flexibilität im Umgang mit digitalen Formaten ist also weitaus größer als die mit ihren analogen Pendants. Sogar bei der Langzeitarchivierung ist die digitale Variante im Vorteil, sofern man die erforderlichen Maßnahmen der Sicherung und Speichermigrationen durchführt. Denn so können Daten ohne Qualitätsverlust archiviert werden, wohingegen analoge Daten langfristig kontinuierlich an Qualität verlieren.
Digitalisierung = digitaler Wandel
Wenngleich mit dem digitalen Wandel vor allem die Veränderungsprozesse in der Wirtschaft, in den Unternehmen in Verbindung gebracht werden, so darf man nicht übersehen, dass der digitale Wandel tief in die Gesellschaft als Ganze hineinwirkt. Außerdem beeinflusst die Digitalisierung des Privatlebens, der Bildung, der Kultur massiv die Digitalisierung der Wirtschaft. Wer es im Privatleben gewohnt ist, per Mail und Chat zu kommunizieren, der erwartet im Berufsleben von seinen Geschäftspartnern meist die gleiche permanente Verfügbarkeit und schnelle Antwortzeiten. Wer privat Social Media nutzt, im Web einkauft, seine Bankgeschäfte online tätigt, Bücher auf dem eBook-Reader liest, online den Flug eincheckt, die Bahnreise per App managt, der erwartet höchst wahrscheinlich von seinem Arbeitgeber ebenso moderne, flexible Tools für die Erledigung seiner beruflichen Aufgaben. (Lesen Sie hierzu gerne auch „Was geschieht mit den Menschen im Digitalen Zeitalter?”)
In den Unternehmen ist die digitale Transformation facettenreich. Sie betrifft die Planung, Implementierung, Steuerung und Optimierung digitaler Technologien für die Abwicklung von Geschäftsprozessen. Die Transformation hat nachhaltige Auswirkung auf die Kommunikation mit Kunden und Lieferanten, sie beeinflusst das Marketing, Vertrieb und Service. Auf jeden Fall muss der weitreichende Einfluss des digitalen Wandels auf die Organisationsstruktur der Unternehmung zu berücksichtigt werden. Nicht vernachlässigt werden sollte die Analyse, ob und in wie weit die Digitalisierung Auswirkungen auf das eigene Geschäftsmodell hat. Birgt sie Chancen für eine Optimierung des bestehenden Geschäftsmodells oder lassen sich gar neue Potenziale generieren? (Eine Übersicht über die wichtigsten Möglichkeiten der Produktivitätssteigerung durch Digitalisierung der Baubranche finden Sie hier.)
Wenn Sie die hier aufgeworfenen Fragen – oder auch andere – gerne mit uns diskutieren möchten, dann lassen Sie es uns wissen!